Geschichte der Westveense Molen

Geschichte Die Mühle des Westveensen Polders, mit einer Größe von 145 Hektar, hat von 1676 bis 1975 dafür gesorgt, dass das Wasser auf einer bestimmten Peilhöhe blieb. In 1975 wurde ein Überlauf zum nächsten niedriger gelegenem Polder geschaffen. Seitdem ist die Mühle als einstiges Pumpwerk außer Betrieb und hat nur noch eine Denkmalfunktion. In den unteren Mantelpfosten (ondermantelstijl) an der Westtür findet man die eingekerbte Jahreszahl 1676, welche das Baujahr der Mühle sein könnte. Allerdings ist die Mühle schon auf einer Karte des `Wasser- und Bodenverbandes der Länder von Woerden‘ aus dem Jahre 1670 eingezeichnet. Ebenso wie auf der Karte der `Propsdei von St.Jan‘, unterzeichnet von einem gewissen D. von Groenouw in 1665. Kurz und gut, die Mühle stand dort bereits schon im Jahre 1665. Archivforschung der Mühlenarbeitsgruppe des Historischen Kreises Woerden und der Nachbarschaft zeigten, dass in 1672 wärend eines französischen Angriffs in mindestens 5 Poldern dieser Region Mühlen verwüstet oder verbrannt worden sind. Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch die Westveense Mühle diesem Krieg zum Opfer gefallen ist. Das Jahr 1676 könnte demzufolge ihr Wiederaufbaujahr sein. Bei einem Sturm am 21. November 1837 brach der Kocher, durch den die Königswelle läuft und auf dem das Oberhaus ruht. Kocher, Oberhaus, Getriebe und Flügel wurden danach erneuert, zum Teil mit Ersatsteilen einer Kochermühle des PoldersThamen. Das Wasserrad wurde 1858 mit Felgen aus Eichenholz erneuert, aber sie entsprachen den Anforderungen nicht und wurden so in 1905 durch Felgen aus Ulmenholz ersetzt. Zwei aufgekaufte Ruten von der Firma Pot vom Kinderdijk wurden 1919 verkürzt und eingebaut. In 1935 begann man mit dem Ausbessern der Flügel. Auch wurde das altholländische Flügelsystem umgebaut zum Dekkerflügelsystem.    1963 wurden große Wartungsarbeiten an der Mühle ausgeführt: Als erstes eine neue Fundierung, denn die Mühle stand an der Südseite 17 Zentimeter niedriger als an der Nordseite. Und das war nur, um Schlimmeres zu verhindern. Desweitern mauerte man einen Wasserlauf für das Wasserschöpfrad. Die Dekkerwieken wurden nun durch Fokflügeln (Systeme Fauël) ersetzt.  Die Mühle ist in 2009 restauriert worden, ein Teil der Mauerplatte wurde ersetzt worden, der Unterturm wurde gerade gestellt und das Mauerwerk repariert, die Koker wurde verstärkt und die Königswelle verlängert, damit auch die Achse des Schöpfrades tiefer kommt. Das vergrößerte Schöpfrad kommt tiefer ins Wasser, so dass auch im Zukunft Wasser weggepumpt werden kann.